

Jean-Eugène
Robert-Houdin erlernte im französischen Blois das väterliche
Uhrmacherhandwerk bevor er in Paris die Tochter eines Uhrmachers
ehelichte. Obwohl er sich schon früh mit der Zauberei beschäftigte,
bekam er erst in Paris Gelegenheit, sich mit anderen Zauberern auszutauschen
und seine Kunst zu perfektionieren.
Fasziniert von
Optik und Mechanik wandte er sich zunächst dem Bau von Automaten
zu, ging dann aber dazu über, seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse
auch in der Zauberei einzusetzen. Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnete
er sein eigenes Theater im alten Palais Royal, wo er das Pariser
Publikum mit eleganten Kunststücken, optischen Illusionen und Mentalmagie
begeisterte und sein ausgeprägtes Bühnentalent voll entfalten konnte.
Als erster Zauberer
setzte er dort elektromagnetische Kräfte ein, um seine Kunststücke
durchzuführen. Er verzichtete auf aufwendige Roben und führte den
Frack als heute noch immer übliche "Berufskleidung" der Zauberer
ein. Obwohl er sich meist darauf beschränkte, Tricks weiterzuentwickeln,
gilt er als Vater der modernen Magie. In seinem Geburtsort Blois
ist ihm ein Museum gewidmet. Sein aufregendes Leben hat er in seinen
lesenswerten Memoiren ausführlich beschrieben.
|
 |

Robert-Houdin
(1805-1871) bei der Vorführung des klassischen Bechertricks.
|