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Zauberzentrale München Willkommen in der Welt der Wunder

Historie Teil 2

Das goldene Zeitalter der Magie:
Die Zauberkunst im 18. und 19. Jahrhundert.

Robert Houdin (1805-1871) wurde zum größten Zauberkünstler Frankreichs. gründete in Paris ein Zaubertheater, das noch lange nach seinem Tode fortbestand.

Noch zu Beginn der Technisierung und Aufklärung wurde von vielen Menschen alles in einen Topf geworfen: Hexen, Vapire und Dampfmaschinen, Geister und Gaukler, Elektritszität und Okkultismus. Mit der zunehmenden Technisierung wurde aus der bloßen Taschenspielerei die mechanisierte Magie. Gerade die Magier und Zauberkünstler verstanden es, die Erkenntnisse der Naturwissenschaften und der Technik für ihre Kunststücke dienbar zu machen. Jede neue technische Entdeckung oder Erfindung wurde von den Zauberkünstlern sofort dahingegehend untersucht, ob sie sich daraus auch ein neues verblüffendes Kunststück entwicklen ließe. Durch geschickte Verschleierung und Tarnung machten sie damit wieder zum Geheimnis, was Forscher und Erfinder offengelegt hatten. Die Fingerfertigkeitskünstler wurden zu Technikern der Täuschung, die geschickte Apparate und Präszisionsgeräte konstruierten.

Und so war es nur konsequent, dass als Vater der modernen Magie der französische Uhrmacher Robert-Houdin zu nennen ist. Robert-Houdin war wahrscheinlich der erste Zauberkünstler, der sich systematisch magnetischer, hydraulischer und elektrischer Prinzipien bediente. Er genoss zu seinen Lebzeiten unwahrscheinliche Popularität und verzauberte mit seinen Kunststücken auch den französischen “Bürgerkönig” Louis-Philippe (dieser war selbst übrigens ein begeisterter Hobbyzauberkünstler) und die englische Königin Victoria. Seinem Erfindergeist schienen keine Grenzen gesetzt; er verstand es, seine Experimente auch wirkungsvoll und theatralisch in Szene zu setzen. Und somit war sein Einfluss auf die gesamte europäische Zauberkunst des 19. Jahrhunderts beträchtlich.

Dr. Nepomuk Hofzinser (1806-1875) war der größe “Salonmagier” seiner Zeit, daneben einer der besten magischen Erfinder.

Im 18. Und 19. Jahrhundert hielt die Zauberkunst auch Einzug in die Salons der feinen Gesellschaft, ins Varieté und ins Theater. Die Artistik der Täuschung wandelte sich zur Bühnenkunst. Neben dem bereits erwähnten Robert Houdin dürfen auch zwei weitere Namen aus dieser Zeit nicht unerwähnt bleiben: Der beiden Wiener Zauberkünstler Ludwig Döbler und Dr. Johann Hofzinser. Während Döbler einer der bekannstesten Bühnenkünstler war, der neben vielen prominenten und gekrönten Häuptern u.a. auch Johann Wolfgang von Goethe verzaubern durfte, betrieb der Finanzbeamte Dr. Johann Hofzinser die Zauberkunst zunächst nur als Freitzeitbeschäftigung. Er trat zwar regelmäßig in den Salons der feinen Wiener Gesellschaft als gern gesehner Gast auf und entwickelte einige legendäre Kunststücke und Kartenexperimente, schaffte es jedoch nie ein erfolgreicher Berufszauberer zu werden, der allein von seiner Kunst leben konnte. Obwohl Hofzinser verfügte, dass nach seinem Tode alle seine Geräte und Aufzeichnungen vernichtet werden sollten, gelang es einige seiner Kunststück zu rekonstruieren. Eines des schönsten, den “Rosenspiegel” können Sie übrigens bei der ZZM in einer wundervollen Nachbildung heute noch erwerben.

Nicht zuletzt aufgrund dieser überragenden magischen Persönlichkeiten, denen natürlich viele andere mit mehr oder weniger großem Erfolg nach zu eifern versuchten, wurde die Magie im 19. Jahrhundert en vogue. Und auch Goethe schenkte seinen Enkeln zu Weihnachten einen der ersten Zauberkästen. Der Dichterfürst schreibt dazu: “Das Taschenspiel ist besonders in Gegenwart eines kleinen Publikums ein herrliches Mittel zur übung in freier Rede und zur Erlangung einiger körperlicher und geistiger Gewandtheit. Das goldene Zeitalter der Zauberkunst endete fast zeitgleich mit der Entwicklung des Massenmediums Film zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Interessanterweise war einer der ersten großen Pioniere dieses neuen Mediums ebenfalls ein bekannter Zauberkünstler: Der Pariser Zauberer Georges Méliès erhoffte sich von der Erfindung der Kinematographie eine interessante Möglichkeit zur Realisierung bisher nie geahnter Illusionen. Ab 1896 drehte er in einem eigenen Filmstudio in Personalunion als Autor, Regisseur, Produzent und Darsteller mehrere hundert Kurzfilme mit meist magischen Themen und Handlungen.

Lesen Sie im dritten Kapitel mehr über die Geschichte der Zauberei:
Die Zauberei der Moderne